Mara und der Feuerbringer, Bernd das Brot, Sportlerkind, Harpo Speaks, ...
Der Allrounder Tommy Krappweis hat mir ein paar Fragen beantwortet.
Das subtil verhaftende Interview:
Lieber Tommy, es ist ja nun schon eine Weile her, dass MARA UND DER FEUERBRINGER in den Kinos lief. Auf Facebook habe ich deine Berichterstattung während dieser spannenden Zeit mitverfolgt und über so manches Foto lachen dürfen.
Das freut mich sehr, denn ich versuche bei meinen Postings so oft wie möglich einen unterhaltenden Mehrwert zu generieren. Immer nur ‚Seht, mein Buch/mein Film/mein anderer Kram’ ist einfach nervig.
Sind die Dreharbeiten mit dir genauso lustig wie es den Anschein hat?
Lustig trifft es nicht ganz, ich würde die Stimmung eher als ‚gut gelaunt’ beschreiben. Klar gab es auch genug Momente, wo wir viel zu lachen hatten, denn ich habe festgestellt dass man Humor am besten in einer positiven, humoraffinen Umgebung drehen sollte. Je weniger Menschen am Set Freude haben, desto mehr muss man die Pointen ‚herstellen’.
Und Humor hilft auch, wenn es mal droht, stressig zu werden.
Du bist Schauspieler, Autor, Musiker, Comedian und mehr. Wenn du dich für eine Sache entscheiden müsstest, was wäre das?
Ich würde mich gegen den Umstand entscheiden, der mich dazu zwingt, mich entscheiden zu müssen – und wenn das bedeutet, den Kobayashi Maru Test zu manipulieren.
Aber es gibt auch eine ernste, traurige Seite an dir, die auf deinen traumatischen Kindheitserinnerungen als SPORTLERKIND – was du im gleichnamigen Buch verarbeitet hast – zurückzuführen sind. Das Video, bei dem du ein Fahrrad zu Ostern bekommen hast, hat mich beinahe zu Tränen gerührt. War es wirklich so schlimm?
Naja, klar sieht der kleine Bücherwurm da in dem Film traurig aus, aber letztendlich kann ich mit meinem Vater heute nicht nur drüber lachen sondern auch andere Menschen zum lachen – und ein bisschen zum nachdenken – bringen. Diese biografische Sache macht mir irre viel Spass und ich kann endlich mal was zusammen mit meinem Vater machen, was uns beiden gleichzeitig viel Freude bereitet. Ich habe noch nie Menschen so lachen sehen, wie bei unseren gemeinsamen Lesungen.
Würdest du denn sagen, dass deine Eltern es mit dir leicht hatten?
Ja und Nein. Sie hatten es leicht, weil ich ein ruhiges Kind war, das sich in seinem Zimmer still mit Büchern, Lego, der Schreibmaschine oder Stop Motion Filmen beschäftigte. Und sie hatten es schwer, weil ich an nichts von alldem Spass hatte, was sie so toll fanden und mir schmackhaft machen wollten. Zumeist irgendwas mit Sport und/oder frischer Luft.
Oder warst du ein „besonderes Kind“?
Damals dachte ich, ich wäre so eine Art Alien. Heute weiß ich: Ich war eben ein Nerd und umzingelt von sportbegeisterten Muggels.
Vielleicht sollten sie auch ein Buch über dich schreiben? Welchen Titel würde es wohl tragen?
DAS BLEICHE DING HINTER DEM BUCH oder LIEBLING, ES IST EIN NERD
Nächsten Monat erscheint die zweite Anthologie AUS DUNKLEN FEDERN, zu der ich wieder Autorinnen und Autoren eingeladen habe, ihre finsteren Seiten auszuleben. Welchen Horror könntest du in Worte fassen, wenn ich dich für eine Teilnahme begeistern könnte, worin Du übrigens durch die Antwort zustimmst?
Clevere Art der Rekrutierung! Als Comedy-Schaffender fallen mir da unzählige Untiefen ein, denn die Länder Leid und Lach liegen nah beieinander. Vermutlich irgendetwas aus einer E.A. Poe-artigen Ich-Perspektive, weil die Scheuklappen beim Erzeugen von Stimmung eine hilfreiche Einschränkung sind. Ich mag Storys mit einem Twist am Ende, bin aber kein Fan von Unhappy Endings, obwohl - oder gerade weil - die meistens viel einfacher herzustellen sind. Es ist viel schwerer, ein positives Ende zu gestalten, das trotzdem beeindruckt.
Vielen Dank, lieber Tommy, für dieses Interview und die spontane Zusage für "Aus dunklen Federn 3".
Liebend gerne und Danke ebenfalls!
Weitere Infos zu Tommy Krappweis, seinen Büchern, Filmen, musikalischen und künstlerischen Machenschaften findet Ihr hier:
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