Judassohn Tour - Heitz - Persephone - Latifa

Gestern war es nun endlich soweit: Die Judassohn Tour kam nach Hamburg.

 

Wenn man an eine Lesung mit Musik und Tanz denkt, dann sind die möglichen Erwartungen der Zuschauer vielfältig gestreut und wahrscheinlich schwer für jeden mit der Realität in Einklang zu bringen. Wenn dann noch von einer "perfekten Symbiose" gesprochen wird, schrauben sich die Ansprüche an die Darbietung noch eine Stufe höher.

Umso erstaunlicher, dass diese Erwartungen dann tatsächlich noch übertroffen werden!

 

Besser hätte man die unterschiedlichen Künstler nicht zusammenstellen können!

"Judassohn" ist der Nachfolgeroman von "Kinder des Judas". Vampire, Werwölfe - jede Menge dunkle Spannung.

 

Die Sängerin von Persephone passte mit ihren roten Haaren nicht nur optisch zu der fesselnden Geschichte, sondern ihre Darbietung wob sich in die vorgetragenen Textzeilen mit großem Können und dem Quentchen Wahnsinn, das so mancher Romanfigur alle Ehre machte. Zusammen mit den Musikern, die ihren Gesang mit Streichinstrumenten, Trommeln und Klavier (teilweise Schipperklavier) begleiteten: eine sehr gelungene Vorstellung!

 

Die Textpassagen waren sehr gut gewählt und wie immer hervorragend vorgetragen, so dass man auch gerne noch den Rest des Buches gehört hätte. Allerdings hat Markus Heitz mit dieser Veranstaltung neue Maßstäbe gesetzt, ich hätte nun gern bei jeder Lesung ein solches Programm!

 

Besonders haben mir die Tanzeinlagen von Asherah Latifa gefallen, weil man meinen konnte, dass der Kampf und später auch der vorgetragene Fluch dadurch Gestalt annahmen. Ganz so, als würde für einen Moment der Geist der Geschichte aus dem Buche steigen und danach wieder zwischen den Seiten verschwinden. Von der Darbietung mit den Schleierfächern wurde in der Pause noch begeistert gesprochen.

 

Ein sehr gelungener Abend, bei dem sich die Vorfreude gelohnt hat und ordentlich was fürs Auge geboten wurde!

 

Natürlich gibt es auch noch ein Aber, das sich auch in diesem Fall nicht mit der Vorstellung beschäftigt, sondern mit dem Veranstaltungsort:

 

Das Marx (kleinerer Veranstaltungsraum der Markthalle, Hamburg) hatte vor 15 Jahren schon eine schlechte Akustik und dieser Zustand hat sich bis heute nicht verbessert. Hinzu kam, dass sich das Brummen der Lüftung nicht abstellen ließ, auch wenn dies intensiv während der Pause versucht wurde. Deswegen gibt es bei dem Video (siehe unten) auch keinen Ton, wenn Markus Heitz liest, weil er mit meinen technischen Möglichkeiten im Lärm der Lüftung untergeht. Dennoch zeigt das Video ein paar Eindrücke des gestrigen Abends, der mir außerordentlich gut gefallen hat!

Aktuelle Fotos der Tour findet Ihr auch hier:

http://www.fotos-der-nacht.de

 

Fotograf: Anhur

Meine Bilder:

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